Deutschlandtreffen 2011 |
Piraten, Piloten und keine Panik Seit nun 35 Jahren gibt es inzwischen das TR Register und damit ein offizielles Organ, welches einem ausgeprägten Individualismus ein Zuhause bieten kann. Es sorgte vor allem “damals“ für erste Hilfe und die rasche Heilung von unvermeidbaren Kinderkrankheiten wie eine Mutter für ihren heranwachsenden Nachwuchs. Inzwischen sind die Kinderkrankheiten ausgeheilt, denn der Nachwuchs ist erwachsen geworden und die erste Hilfe für Akutfälle ist einem Sofortprogramm für Unterhaltung gewichen. Jedes Jahr wieder auf`s Neue feilt eine Ortgruppe an einem attraktiven Programm, um ihre Fangemeinde beim Deutschlandtreffen zu amüsieren. Dieses Mal hatten sich die Nordlichter aus Hamburg bereit erklärt uns mit dem vertraut zu machen, was den Piraten der Hanse einst einen spektakulären Ruf bereitet hatte. Geboten wurde vor allem Wasser, genauer gesagt: unter Wasser, am Wasser, auf dem Wasser. Im Wasser –so hatte man es mit dem Wettergott vertraglich vereinbart – sollte entfallen, der hatte das Unwetter schon eine Woche vorher nach Hamburg geschickt. Also nicht nur alles klar auf der Andrea Doria, auch keine Panik auf der Titanic; so singt die rauchige Stimme im Atlantic Hotel Hamburgs. Schon am Anreisetag, mit Wiedersehensfreude und den ersten kühlen Getränken im lauschigen Hof des Hotels, begegnete man zwei Hamburger Originalen mit Bass, deren Vorfahren sicherlich noch mit Krummsäbeln auf Schatzfahrt gegangen sind. Am folgenden Abend dem Galaabend verzauberte man uns mit echten Unterwasserschätzen. Das Buffet war geschmückt mit allem was man dem Meer entlocken konnte oder was dem kleinsten Schleppnetz nicht zu entschlüpfen wagte. Geschickte Köche hatten das Meersgetier zum Augen- und Gaumenschmaus drapiert, so dass selbst eingefleischte Vegetarier zu Sündern werden konnten. Am Wasser entlang führten fast alle Ausfahrten zu romantischen Deichen, ins Marschland in die Gemüse und Blumengärten Hamburgs, nach Blankenese in die Wiege der Schiffsleute oder zu imposanten Hebewerken mit fast vierzig Metern Hub. Da ist so mancher Kolben unseres Oldtimers neidische geworden, bei der Vorstellung mit dem Hub zwei Ventile zu konfrontieren. Auch die aufwändige Rallye mit zehn Sonderprüfungen war ausschließlich dem Wasser gewidmet. Seit ich sicher Wasser in einem Trichter spazieren fahren kann, weiß ich wie man im Notfall für einen leeren Tank Nachschub besorgen kann. Ein eindrucksvolles (wörtlich nehmen) Erlebnis scheint mir die Fahrt mit dem Dampfschlepper gewesen zu sein. Schließlich sind das Einblicke wie es einmal angefangen hat mit unserer mobilen Kultur; mit Wasser. Auf dem Wasser war die Krönung für alle Teilnehmer 2011 der gemeinsame Abend auf der MS Hamburg. Ein lauer Sommerabend ohne Fahrtwind, der den Blick auf die Werftanlagen und Promenaden vom Oberdeck zum Erlebnis werden ließ, bis sich die wärmende Sonne als roter Ball hinter den Wolken zur Nachtruhe begab. Doch hinter dem Horizont geht`s weiter, im nächsten Jahr, für alle Piloten in Papenburg. Bericht: G. Baranowski; Fotos: W. Köhler |
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